Mongolei Urlaub mit Abenteuer: Offroad Reiseführer für Selbstfahrer

 

Eine Mongolei Rundreise durch unterschiedliche Landschaften zu den Sehenswürdigkeiten außerhalb der Hauptstadt der Mongolei erfordert ein Grundverständnis für Offroad Fahren, damit der Mongolei Urlaub ein unvergessliches Erlebnis wird.

Selbstfahrer Reisen garantieren Offroad Spaß und ein unbeschreibliches Freiheitsgefühl in der Weiten Landschaft. AVIS und die Explorer.Company bieten eine abenteuerliche Reisen entlang faszinierenden Strecken an.

Die Weiten der Mongolei ziehen Offroad Fanatiker aus aller Welt an - schließlich bietet das Land eine Vielzahl an unterschiedlichen Landschaften und Klimazonen wie vielleicht kein zweites Land der Welt. Doch mit dieser Vielzahl kommen umso mehr Herausforderungen - Sand, Felsen, Geröll, Schnee und Eis stellen selbst an erfahrene Offroad Experten oft hohe Anforderungen.

Entsprechend möchten wir aber auch Offroad Anfänger auf die Herausforderungen - aber auch wunderschönen wie spannenden Touren der Mongolei - mit diesem Offline Guide Vorbereiten. Dabei ist dieser Leitfaden keinesfalls ein Ersatz für ein entsprechendes Offroad Training. Möchtest du längere Offroad Abenteuer in der Mongolei planen, solltest du auf jeden Fall ein solches Training absolvieren oder bereits entsprechende Erfahrung mitbringen. Für leichtere Touren ist unser Guide aber eine gute Vorbereitung.

Zu Empfehlen ist auch ein frischer Erste Hilfe Kurs, sowie ein Bergungskurs, damit du, sollte dein Fahrzeug einmal feststecken, dieses auch gefahrlos wieder frei bekommst. Zudem solltest du beim Anmieten deines Geländewagens natürlich auf eine passende Versicherung achten.

Die Zeit, New York Times, Forbes und viele mehr haben die Selbstfahrer Reisen in der Mongolei getestet. Viel Spaß beim Lesen!

Die passende Autovermietung in der Mongolei

Auf alle Fälle solltest du ein Bild davon haben, wie groß die Mongolei eigentlich ist: Eine zwei Wochen Mongolei Reise zu wichtigen Sehenswürdigkeiten umfasst locker zwischen 1.500 und 3.000 Kilometer. Eine drei bis vierwöchige Rundreise kommt auf ganze 6.000 Kilometer. Dabei solltest du die Straßenverhältnisse auf keinen Fall mit denen Westeuropas vergleichen: die Landstraßen der Mongolei sind holprige Pisten mit Schlaglöchern und Offroad wird es dank Staub und extremen Temperaturen auch nicht leichter. Das stellt höchste Ansprüche an dein Fahrzeug und entsprechend solltest du ein optimales Fahrzeug wählen. Behalte zudem im Kopf, dass es außerhalb Ulan Bataars kaum gute Werkstätten und die passenden Ersatzteile gibt. Technischen Probleme unterwegs können also ein echtes Problem sein. Daher ist es umso wichtiger einen Mietwagen bei einem verlässlichen Anbieter zu mieten, der im Ernstfall auch Pannenhilfe leistet.
Gerade bei der Wagenmiete ist sparen also überhaupt nicht angesagt. Keinesfalls solltest du ein Fahrzeug von Privatpersonen mieten, hier kommt es leicht zu Versicherungsproblemen, die Autos sind auf nicht gut gewartet und am Ende zahlst du bei viel Stress einfach drauf.
Ob du selbst fährst oder einen Fahrer engagierst bleibt dir überlassen: für einen Fahrer musst du seine Tagessätze und Verpflegung mit einplanen. Zudem hat er pro Tag auch nur eine bestimmte Stundenzahl, die er fahren kann und darf.

In der Mongolei gibt es nur zwei internationale Anbieter: SIXT und Avis. Diese sind entsprechend wirklich zu empfehlen: SIXT etwa verfügt über einen gutes Netzwerk an Mietstationen (so besteht auch die Möglichkeit Einwegmieten zu buchen oder das Fahrzeug an jedem Flughafen oder Haltestelle der Transsibirischen Eisenbahn zurück zu geben) und sie bieten einen umfassenden Pannenservice.

Dazu gibt es aber auch echte Alternativen zu klassischen Mietwagenbuchung - etwa die Mietwagenreisepakete von Escapetomongolia, SIXT Offroad, und AVIS für Selbstfahrer, die vorgeplante Routen, 24/7 Reise Guide Support am Telefon, Navigationsapps, Unterkünfte und Aktivitäten inkludieren. Diese Mongolei Reise Pakete ermöglichen eine wesentlich einfachere und entspanntere Art zu reisen im Vergleich zu einer selbstorganisierten Mietwagenreise durch die Mongolei und sind inzwischen die beliebtese Reiseform der meisten Europäer.

Abgesehen davon bietet Explorer.Company ein spannendes Angebot: dort buchst du eine detaillierte Mietwagen Selbstfahrerreise auf den Spuren des berühmten Outdoor Fotographen Khasar mit Navigationsassistenz, Campingausrüstung, Unterkünften, Vororganisierten Aktivitäten. Die Route ist die Lieblingsroute des Mongolei Kenners und Fotographen Khasar. Also quasi ein Offroad-Rundum-Sorglos-Paket mit durchdachtem Programm.

LIQUI MOLY Extreme bietet geführte 4x4 Offroadtouren, von 5 Tagen durch die Wildnis über eine Woche in die Gobi bis zu zwei Wochen quer durch das Land oder in das Altai Gebirge an. Fahrspaß und komfortabler Tour Support durch die Crew sind garantiert.

LIQUI MOLY Extreme bietet auch spektakuläre 4x4 Offroad Selbstfahrerreisen im Winter über den Eis bedeckten Khuvsgul See und in die Taiga zu den Rentier Nomaden an.

Für Motorradfahrer ist Nomadic Offroad interessant: Der beste Anbieter für Offroad Enduro Touren ist zudem Husqvarna Haendler in der Mongolei.

Die besten 4x4 Fahrzeuge für die Mongolei

Ein 4x4 Fahrzeug ist für echtes Offroad Fahren unerlässlich, aber was ist eigentlich der Unterschied zwischen einem 4x4 und einem klassischen 4x2 Auto?

Bei einem 4x4 werden im Unterschied zum 4x2 alle Räder angetrieben, was für mehr Zugkraft sorgt. Hinzu kommt, dass 4x4 Fahrzeuge über eine Differentialsperre verfügen. Es gibt zwei Arten: die zentrale Differentialsperre und die Achsdifferentialsperre.
Ohne Differentialsperre kann im Gelände folgendes passieren: sobald ein Rad die Bodenhaftung verliert (vielleicht weil ein Rad in einer Mulde verschwindet) würde sämtliche Antriebskraft auf diese freischwebende Rad übertragen. Somit wäre ein Freikommen aus der Mulde wiederum sehr schwierig. Bei eingeschalteter zentraler Differentialsperre passiert dies erst, wenn je ein Rad der Vorder- und Hinterachse gleichzeitig die Bodenhaftung verliert. Bei einer Achsdifferential Sperre kommt dies gar nicht vor, da sich das Differential separaten auf die beiden Achsen verteilt.

Die Differentialsperre können nach Wunsch zugeschalten werden. Auf befestigten Straßen solltest du sie unbedingt deaktivieren. Bei der Achsdifferentialsperre solltest du erst die hintere Sperre, dann die vordere aktivieren. Grundsätzlich gilt: Verwende die zentrale Differentialsperre häufiger und die Achsdifferentialsperre nur in schwierigen Situationen.

Hier nun unsere Empfehlungen in Sachen Fahrzeug:

LADA Niva

LADA Niva

Der Lada Niva ist gut & günstig aber nur eingeschränkt zu empfehlen und zwar für bis zu zwei Personen und kurze Touren auf guten Pisten. Macht wirklich Spaß und verbraucht wenig Kraftstoff. Dafür wegen der niedrigen Bodenfreiheit nicht gut im Gelände, abruptes Aufsetzen führt schnell zu Schäden am Getriebe. Zudem verbiegt sich die Achse schnell durch harte Schläge. Kleiner Kofferaum, am besten durch eine Dachbox zu ergänzen.

UAZ Patriot

UAZ Patriot

Die russische Armee nutzt diesen 4x4. Er ist wie gemacht für die Mongolei und auch offroad sehr solide unterwegs. Dank Benzinmotor hat er im Gegensatz zu Dieselfahrzeugen weniger Probleme bei Kälte. Der Motor sorgt für ordentliche Beschleunigung. der UAZ Patriot verfügt über hohe Bodenfreiheit, eine gute Federung, viele Platz, einen sehr großen Kofferaum und einen überschaubaren Benzinverbauch für seine Kategorie. Auch als Automatik-Version verfügbar.

TOYOTA Landcruiser 76/79

TOYOTA Landcruiser 76

Der Klassiker von Toyota.  Er ist sehr robust, macht sich gut im Gelände, verfügt über Überrollbügel, fährt sich komfortabel, verfügt über viel Platz und Stauraum auch dank der meist verfügbaren Dachträger. Dafür verfügt er über einen Dieselmotor, der bei Eis und Kälte anfälliger ist als ein Benziner.

TOYOTA Landcruiser Prado

TOYOTA Prado

Ein sehr komfortabler Offroader mit luxuriöser Innenausstattung und sehr gutem Fahrverhalten auf Asphalt. Der Motor verfügt allerdings nur über mittelstarke Leistung.

Pickups Trucks:
Ford Ranger (Diesel) und Uaz Patriot Pickup (Benzin)

Ford Ranger

Diese Pickups bieten viel Ladeplatz, besonders für sperrige Gegenstände und sind eine günstigere Alternative zu großen 4x4s bei mittlerem Verbrauch. Seile, Planen und Boxen für die Ladefläche sind zu empfehlen

Die Entscheidung zwischen Diesel- und Benzinmotor ist für dich eine grundlegende: Dieselmotor neigen bei niedrigen Temperaturen zu Startproblemen, es kann zu verstopften Kraftstofffiltern kommen. Zudem ist Benzin in der Mongolei günstiger und frischer, da die meisten Fahrzeuge über Benzinmotoren verfügen.

Stark abzuraten ist von den folgenden Fahrzeugen, die in der Mongolei ebenfalls oft zur Miete angeboten werden:

UAZ Buhanka - Der klassische, russische Minibus ist weltbekannt. Dafür verfügt er nicht einmal über Servolenkung, hat keine Klimaanlage und der Motor sitzt direkt neben dem Fahrersitz. Zudem hat er einen Hang zu technischen Mängeln. Finger weg!

Alte Landcruiser und alte Jeeps, wie der Landcruiser 100. Diese Fahrzeuge sind mit weit über 100.000 gefahrenen Kilometern ihrem Ende nahe, Pannen sind daher vorprogrammiert. Klares Nein.

Minibusse mit Zweirad-Antrieb: Ihnen fehlt die nötige Bodenfreiheit und der Allradantrieb. Auf sandigen Pisten bleiben sie schnell stecken. Auch ein No Go.

Bevor es losgeht: Die nötige Ausrüstung

Zur Bergung des Fahrzeugs und alles weitere solltest du folgende Ausrüstung dabei haben. Dazu sollte dein Fahrzeug allerdings natürlich auch über eine Seilwinde verfügen bzw. solltet ihr mit mehreren Fahrzeugen unterwegs sein:

  • Abschleppseil
  • Baumschoner: Binde das Abschleppseil zum Freischleppen nie direkt an einen Baum, um Beschädigungen zu vermeiden.
  • Snatch Block: Er erlaubt doppelte Zugkraft der Seilwinde, Freischleppen auch in beengten Bedingungen möglich
  • Mehrere D-Ring Schäkel
  • Handschuhe: vor allem beim Wechsel von heißen Reifen etc. hilfreich, hüten Verletzungen bei Befreiungsaktionen vor, idealerweise aus robustem Leder und mit gutem Sitz
  • Highlift / Offroad Wagenheber
  • Taschenlampe
  • Spaten
  • Kompressor oder Pumpe
  • Reifenreparaturset (oder Reparaturspray von Liqui Moly)
  • Druckmessgerät für die Reifen
  • Überbrückungskabel
  • Schneeketten, falls auf deine Route Schnee und Eis vorkommen kann

Außerdem solltest du folgendes dabei haben:

Liqui Moly Octane Plus Additiv

Ein gutes Additiv, z.B. von Liqui Moly (Octane Plus für eine höherer Octan Zahl im Benzin; Super Diesel Additiv, beide sorgen für mehr Leistung einen schützen den Motor bei altem oder minderwertigem Kraftstoff)
Motoröl: Es ist immer ratsam mindesten 1 L oder ausreichend Öl für einen Ölwechsel schon in Ulan Bataar zu kaufen und mitzuführen.
Scheibenreiniger Konzentrat: Auf Grund von Staub und Mücken wirst du eine Menge Scheibenreiniger Flüssigkeit benötigen. Deshalb ist ein Konzentrat ratsam
Ausreichend Wasser und Verpflegung für drei Tage (Kaufe 5L Kanister und fülle es in Deine wiederbefüllbare Wasserflasche. Bitte kaufe keine kleinen Plastikflaschen, um Müll zu vermeiden)
entsprechende Kleidung und Schuhwerk (siehe auch: Der ultimative Camping Guide zur Mongolei)
Handy und Ladeadapter fürs Auto, Zusatzakkus (eine Solarladestation macht auch Sinn)
Erste Hilfe Set

Zum Übernachten empfehlen wir ein Dachzelt:
Die Zelte von IKamper ist die mit Abstand besten Dachzelte. Sie sind robust gegenüber Wind und schnell und einfach im Aufbau. Sie verfügen über eine komfortable Matratze und sind sehr geräumig, für bis zu 4 Personen.

Als reguläres Zelt empfehlen war das Heimplanet Zelt "The Cave". Es ist besonders windstabil und schnell aufgebaut. SIXT vermietet das Zelt mit Camping Equipment und Du kannst es auch über Escapetomongolia buchen. Weitere Informationen rund ums Camping findest Du in unserem Camping in der Mongolei Reiseführer Guide.

Camping in der Mongolei Zelt White Stupa

Setze bei der Ausrüstung auf gute Qualität, im Ernstfall willst du dich darauf verlassen können.

Nun kann es schon fast losgehen.

Bevor du dich "in die Büsche schlägst", solltest du dein Fahrzeug gut kennen lernen und einige Basics wissen:

Du solltest dein Fahrzeug kennen lernen und erst einmal überprüfen, wie es sich im Gelände verhält. Wie sind die Abmessungen des Fahrzeugs? Wo liegt der tiefste Punkt? Wie tief könntest du damit ins Wasser fahren (sieh hierfür im Handbuch nach)? Bis welche Steigung kannst du fahren, ohne dass das Fahrzeug vorne aufsitzt? Wenn du eine Schräge befährst, wann würde das Fahrzeug in der Mitte aufsitzen? Wenn du eine Abhäng hinab fährst, wann würde das Fahrzeug hinten aufsitzen? Wo sitzt die Ölwanne? Die Kenntnis dieser Dimensionen ist grundlegend wichtig, um die kommenden Situationen beim Geländefahren richtig einzuschätzen.
Überprüfe noch den Reifendruck bevor du los fährst. Sichere deine Ladung möglichst gut und überlade das Dach nicht. Ungleichmäßig verteilte Zuladung kann dein Fahrzeug im Gelände aus dem Gleichgewicht bringen. Auch im Fahrzeug inneren muss alles gut verstaut sein, im Gelände darf nichts durch den Fahrzeuginnenraum purzeln. Sieh außerdem nach, ob du einen Ersatzreifen dabei hast, überprüfe Öl- und Kühlwasserstand und die Bremsen.

Informiere jemanden darüber, wohin du fährst und wann du in etwa dort ankommst. So weiß zumindest jemand, wo er nach dir suchen muss, solltest du nicht ankommen. Hinterlege z.B. einen Routenplan in deinem Hotel oder bei Bekannten und deiner Familie.

Jetzt bist du ideal vorbereitet und es kann losgehen!

Convoy driving Followthetracks

Ach, ihr wollt im Konvoi fahren? Dann sprecht euch vorher ab: Wie sieht die Route aus? Wo plant ihr pausen? Wie kommuniziert ihr miteinander? Der erfahrenste Fahre sollte in der Kolonne hinten fahren, so kann er anderen helfen, sollten sie an Hindernissen Probleme haben. Achtet aufeinander, verliert euch nicht aber haltet gerade an Hindernissen den nötigen Abstand, sollte jemand mal abrupt bremsen müssen.

Abfahrt!

Grundsätzlich gilt: Halte dich im Gelände an gefahrene Spurrinnen und fahre nur querfeldein, wenn nicht anders möglich. Achte dabei darauf, deine Umgebung möglichst wenig zu beeinflussen und Spuren bzw. Schäden zu hinterlassen. Natur, Tiere und Menschen gehen vor, nehme also immer Rücksicht darauf und verhalte dich möglichst nachhaltig. Bodenerosion ist ein großes Problem in der Mongolei, durch Aufreißen der obersten Erdschicht spielst du ihr in die Hände. Überlege dir also gut, wo es lang gehen soll!

Trage immer einen Sicherheitsgurt, auch wenn du sehr langsam navigierst. Jedes kleine Dorf verfügt über mindestens eine Tankstelle. Tanke regelmäßig, am besten schon, wenn dein Tank nur noch 2/3 voll ist, so brauchst du auch keinen Ersatzkanister. Der Kraftstoff in abgelegenen Tankstellen ist oft etwas älter, um den Motor zu schonen, solltest du deshalb ein gutes Additiv  dazu geben (Benzin: Ocean Plus und Injection Cleaner von LIQUI MOLY, Diesel: Super Diesel Additiv von LIQUI MOLY erhältlich in dem  LIQUI MOLY Shop neben dem Blue Sky Tower im Zentrum Ulaanbaatars). Dies schützt vor Korrosion, Bakterien, Wasser und geringen Ocean- bzw. Cetan Zahlen.

Fahre so langsam wie möglich und so schnell wie nötig. Fahre nur bei Tageslicht. Halte immer beide Hände ans Lenkrad, auch beim Rückwärtsfahren. Kontrolliere das Fahrzeug nicht abrupt sondern möglichst weich und fließend.

Sobald das Gelände schwieriger wird, solltest du es vorab erschließen. Nutze Goolge Maps / maps.me oder Polar Step um mit der Satelliten Ansicht  die Bodenstrukturen und Hindernisse einzuschätzen, denke dabei auch an die Wetterbedingungen. Das Wetter hat großen Einfluss auf die aktuelle Bodenstruktur. Dass eine Route am Vortag befahrbar war, heißt nicht, dass sie es auch heute ist.

Kenne deine Grenzen und denke einen Schritt voraus, denke an mögliche Szenarien und wie du dich aus diesen befreien könntest. Angst ist manchmal ein guter Partner. Wenn du an einer Sache zu sehr zweifelst, dann lass es. Dass ein Auto und Fahrer vor dir ein Hindernis bewältigt, kann am besseren Wagen oder an der Erfahrung liegen.

Halte in schwierigem Gelände das Fenster geschlossen: sollte sich das Fahrzeug überschlagen, solltest du ja auf keinen Fall ein Körperteil aus dem Fenster halten. Zudem schließt du so, dass bei der Fahrt z.B. Äste ins Fahrzeuginnere dringen.

Wenn du in einer Situation die Übersicht verliert, verlasse das Auto und checke das Terrain zu Fuß. Dein Beifahrer kann das auch übernehmen und dich durch schwieriges Gelände anleiten.

Die verschiedenen Herausforderungen:

LIQUI MOLY EXTREME Mongolei Bodenwellen

Bodenwellen:
Auf unasphaltierten Straßen kommt es schnell zu Bildung von Bodenwellen. Ab 20 km/h kommt es bereits zu nervigem Gewackel beim Fahren, dieses wird ab 70 km/h etwas besser, weil das Fahrzeug die Vertiefungen überspringt, gleichzeitig hat das Auto aber auch minimalen Grip. So kannst du beim Bremsen oder abrupten Lenkmanövern leicht die Kontrolle verlieren. Deshalb wie gehabt: So langsam wie möglich und so schnell wie nötig fahren!

Schlamm:
In tiefen Schlamm solltest du ein gleichbleibendes Momentum beibehalten, fahre im zweiten oder dritten Gang. Wenn deine Räder durchdrehen, gehe vom Gas und warte darauf, dass die Reifen wieder Grip bekommen. Wenn es eine Spur gibt, nutze sie. Vermeide allerdings zu tiefe Spurrinnen durch versetztes Fahren. Wenn du wegen des Schlamms in diesen Spuren fahren musst, stelle sicher, dass du weißt in welche Richtung deine Vorderräder zeigen. Sonst kann es passieren, dass du mit quergestellten Reifen Schlamm vor dir her schiebst. Wenn du einen schlammigen Berg hinauf fährst, behalte im Kopf, dass du aufgrund der sinkenden Traktion mehr Schwung benötigst. Du musst dabei aber unbedingt vermeiden, dass die Räder durchdrehen, um diesen Schwung nicht zu verlieren. Anschließend solltest du den Kühler checken, an ihm darf kein Schlamm haften. Reinige die Räder grob, anhaftender Schlamm stört ihr Gleichgewicht auf Asphalt.

Felsen:
Wenn du auf Felsen zufährst, solltest du auf jeden Fall erst einmal aussteigen und die Lage sondieren. Sonst kann es leicht passieren, dass du an einem übersehenen Hindernis dein Fahrzeug beschädigst. Wenn du einen Beifahrer hast, kann er dich von außen anleiten.
Fahre im niedrigsten Gang langsam an. Halte die Augen offen nach Löcher und Felsen, die dein Fahrzeug aus der Balance bringen könnten. Geräts du ins Rutschen, lenke bergab und gib leicht Gas. Ist das Hindernis zu steil und du verlierst auf den Vorderrädern die Bodenhaftung, stoppe sofort, rolle etwas zurück und suche einen anderen Weg. Wie am Anfang beschrieben, drei Räder müssen immer Bodenkontakt haben.

Sand:
Fahre im niedrigen Gang mit konstanter Triebkraft, evtl. macht es Sinn den Reifendruck zu senken (0.8 bis 1.0 bar Reifendruck je nach Beladung). Damit sorgst du für mehr Reibung und Grip. Steuere nicht gegen den Widerstand, die Reifen suchen sich ihren Weg. Auch hier gilt: wenn die Räder durchdrehen, gehe vom Gas und warte bis die Räder wieder greifen. Solltest du feststecken, versuche nicht zu beschleunigen, sonst gräbst du dich fest. Versuche anstelle dessen, rückwärts zu fahren. Wenn du im Sand halten musst, tue dies am besten auf einer abfallenden Schräge. So fällt dir die Anfahrt wieder leichter. Schalte nicht. Bremse nicht, dies sorgt für kleine Sandhügel vor den Reifen und erschwert das Anfahren. Lass das Fahrzeug lieber einfach ausrollen, außer du musst eine Kollision vermeiden.

Offroad Guide Wasser

Hügel:
Bergauf:
Erkunde das Gebiet zunächst zu Fuß: du musst wissen was hinter dem Hügel liegt. Fahre einen Hügel immer direkt an und nicht diagonal, sonst passiert es leichter, dass du seitlich überrollst. Benutze einen möglichst hohen Gang und schalte möglichst nicht, lenke nicht abrupt sondern bedacht. Plane im Voraus: Sollte dein Aufstieg nicht klappen, solltest du wissen wie du aus der Situation wieder rauskommst.
Bergab:
Nutze einen möglichst niedrigen Gang bei der Abfahrt und schalte nicht. Bremse langsam und vorsichtig, möglicherweise auch in Intervallen. Fahre einen möglichst natürlichen Weg, kämpfe also nicht gegen das Gelände an. Wenn das Fahrzeug rutscht, bremse nicht abrupt sonder gebe leicht Gas um wieder Kontrolle zu gewinnen. Habe immer einen Gang eingelegt oder rolle nicht einfach mit gedrückter Kupplung. Lenke bei steilem Abstieg nicht stark ein, sonst könntest du seitlich ins Rutschen geraten.

Offroad Guide Wasser

Wasser:
Generell gilt: Fahre nur durch Wasser wenn es gar keine andere Möglichkeit gibt. Du musst vor dem Befahren unbedingt die Wassertiefe abklären. In stehende Gewässer kannst du hineinwaten und einen Stock verwenden. Wenn du das Wasser gehend nicht durchwaten kannst (auf Grund von Strömung, Tiefe), dann solltest du es auf keinen Fall befahren! Wenn du über die Tiefe Bescheid weißt, kläre für dich ab, ob dein Fahrzeug in so eine Wassertiefe einfahren kann (schaue dafür  ins Handbuch). Wenn Wasser in den Lufteinzug des Motors gerät wird dieser zerstört. Deshalb gibt es Schnorchel, die den Lufteinzug höher setzen. Aber auch mit Schnorchel kannst du dich nicht in besonders tiefes Wasser begeben. Wenn der Motor ins Wasser kommt, kühlt er abrupt ab, was zu Rissen im Material führen kann. Deshalb: sollte der Motor heiß sein, schalte ihn ab und lass ihn zuerst etwas abkühlen. Mit einem Silikonspray kannst du zudem wichtige Elektroteile vor der Wasserbefahrung zu schützen. Nun kann es losgehen, vorausgesetzt vorausfahrende Fahrzeuge haben die Stelle bereits komplett passiert. Löse seine Sicherheitsgurt bevor du einfährst, vielleicht musst du dich schnell aus dem Fahrzeug befreien. Schließe die Fenster und schalte die Air Condition auf Maximum, so entsteht ein erhöhter Kabinendruck, was Wassereintritt zusätzlich entgegen wirkt. Fahre sehr langsam in das Wasser hinein und beschleunige dann etwas. Halte ein gleichmäßiges Tempo, so bildet sich eine kleine Welle vor dir, die das Fahren erleichtert. Nimm etwas Beschleunigung heraus, wenn du aus dem Wasser fährst.

Schnee und Eis:
Nutze Schneeketten falls verfügbar. Wie auch im Wasser kann es nötig sein, vorab die Schneetiefe heraus zu finden.
Fahre in einem möglichst hohen Gang auf eisigen Oberflächen, fahre mit gleichmäßiger Triebkraft und lass die Räder nicht stillstehen.
Wenn ein oder mehrere Reifen Haftung verlieren, gehe vom Gas bis sie wieder greifen. Bremse langsam und behutsam, niemals abrupt, sonst gerätst du ins Schleudern. Vor Kurven solltest du abbremsen, lenke langsamer durch die Kurve und beschleunige erst, wenn du wieder aus der Kurve heraus bist. Lenke nicht beim bremsen oder beschleunigen.

Zurück auf der Straße:
Untersuche das Fahrzeug auf Schäden: sind die Reifen in Ordnung? Hängt Schmutz unter dem Wagen? Reinige das Fahrzeug vom gröbsten Dreck. Schaue nach, ob sich Gepäck gelöst hat. Passe den Reifendruck wieder auf Straßenniveau an. Fahre langsam wieder los, dass sich Schmutz und Matsch lösen kann.

Wichtige Kontakte

Autovermietung: SIXT (Tel 976/8900 7259) mit einer Station im BlueSkyTower am Sukhbaatar Platz

Pannenhilfe: MAS Mongolian Road Side Service (Tel 976/ 7000 6000), im Grunde der mini ADAC der Mongolei

Werkstattempfehlung: Liqui Moly Werkstatt (Tel 976 / 8000 2325) im Zentrum Ulan Bataars neben Toyota Tavan Bogd. Die Werkstatt und Shop haben eine breite Auswahl an hochwertigen Produkten, Filtern und Serviceleistungen.

Werkstatt für Motorräder: Husqvarna Mongolia in Viva City (Tel 976/ 8611 1122): ideal für Enduros wie Husqvarna, KTM, Yamaha

Autor: Stefan Zehentmeier

Copyright der Bilder: Escapetomongolia, Followthetracks /Max Muench

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