Erfahrungsbericht Mongolei Reise im September Zentral Mongolei und Gobi

 

Die unendlichen Weiten der Mongolei Wild, romantisch und wie im Märchen

Wichtige Tipps zur Planung   *Maps.me für die Mongolei vor der Reise herunterladen. Hilft für die Planung der Fahrtstrecke und ist Dein „Überlebenstool“ auf der Strecke. Überall, wo wir gefahren sind, war maps.me unser zuverlässigstes Navigationssystem!

* Tankstellen sind überall und in Betrieb zu finden. Weiterhin gilt trotzdem die Regel – bei jeder Tankstelle anzuhalten und den Tank aufzufüllen. Für einen halben Tank haben wir im Schnitt zwischen EUR 25-30 gezahlt. * Verpflegung: es lohnt in Ulan-Bator eine Grundausstattung für die ersten Tage mitzunehmen. Aber jeder Supermarkt, selbst auch im verwinkelsten Ort, ist sehr gut ausgestattet und hier kann man z.T. auch frische Sachen wie Eier oder Gemüse bekommen. Und eine Offroad-Tagesfahrt überstehen Eier besser als eine mehrtägige Holperfahrt ;-). Definitiv sollte man auch keine Scheu zeigen lokale Restaurants, so man sie denn erkennt ☺, aufzusuchen und die leckeren mongolischen, aber definitiv fleischlastigen Köstlichkeiten zu probieren. * Ausgaben: Für 12 Tage haben wir mit Übernachtungen in Ger Camps (3x), Tanken, Verpflegung, Restaurantbesuche, Souvenirs EUR 325 pro Person benötigt und hier haben wir es uns richtig gut gehen lassen ;). Angeblich haben wir aber sehr sparsam gelebt. Deshalb sollte man am Besten EUR 400 pro Person umtauschen.

Ulan-Bator bzw „UB“ wie die Locals sagen

Viele Reiseführer sagen, dass ein Aufenthalt in UB sich nicht lohnt. Dem können wir nicht zustimmen. Auch wenn UB nicht die schönste Stadt der Welt ist, so gibt es doch viel zu entdecken. Wir würden definitiv einen ganzen Tag oder sogar zwei Tage in UB empfehlen.

Zum einen lohnt der Besuch der Klosterstätte Gandan sowie dem Tschoidschin-Lama-Tempel-Museum. Zum anderen natürlich der Black Market/Narantuul Market. Wir sind mit großen Augen über den Markt geschlendert – hier bekommt man wirklich alles und auch die Locals kaufen hier ein. Es ist kein klassischer Touristenmarkt wie man es z.B. aus Thailand kennt. Egal was man sucht, man findet es hier. Von traditioneller Kleidung und Schuhe über den perfekten Sattel zum Ausritt, alles an Zubehör für den perfekten Jurtenbau oder einfach nur Alltagsmaterialien wie Lebensmittel, Kochgeschirr, Campingausrüstung und natürlich auch Souvenirs.

Auf dem Markt sowie auch in der Stadt selber lohnt natürlich auch ein Kauf von Cashmere- und Wollprodukten zu wirklich günstigen Preisen mit sehr guter Qualität.

Tag 1: Von UB nach Elsen Tasarkhai

An unserem ersten Tag sind wir sehr früh gestartet um vor dem einsetzenden Verkehr die Stadt und somit die Zivilisation hinter uns lassen zu können. Wir empfehlen einen Start zwischen 6 und 7 Uhr morgens, dann kommt man noch entspannt aus der Stadt. Unser erstes Ziel war der Khustain Nationalpark. Je nachdem wie man seine weitere Reise plant und wie sich der Jetlag am ersten richtigen Tag in der Mongolei verhält, würden wir hier die erste Übernachtung empfehlen. Der Eingang zum Nationalpark liegt 3km linker Hand der Asphaltstraße. Hier gibt es ein Ger Camp mit guter Dusche und Toilette. Man kann aber auch problemlos gegen eine geringe Gebühr seine erste Nacht im Zelt verbringen und dennoch die sanitären Einrichtungen des Camps benutzen. Im Park selber ist Campen verboten, aber so kann man von hier aus ganz bequem auf die Erkundungstour zu den Przewalski Pferden starten. Nehmt Euch Zeit und mit etwas Glück seht ihr die Pferde und ihr könnt ihnen auch ein Stück entgegenwandern. Außerdem lassen sich einige andere Tiere, wie z.B. Murmeltiere und Adler gut beobachten. Wir sind an unserem ersten Tag noch bis zu der kleinen Wüste Gobi – Elsen Tasarkhai gefahren. Es gibt direkt an den Dünen ein Ger Camp, wo wir gegen eine geringe Gebühr unser Zelt aufstellen durften und dann waren es nur noch ein paar Schritte auf die Düne und einen tollen ersten Sonnenuntergang in der Mongolei.

Tag 2: Von Elsen Tasarkhai via Karakorum Richtung Orkhon Wasserfall

Heute startet das wirkliche Abenteuer durch die Mongolei.

Davor geht es noch nach Karakorum, der ehemaligen altmongolischen Hauptstadt des von Dschingis Khan im 13. Jahrhundert gegründeten Mongolenreiches, und Teil der legendären Seidenstrasse. Die Ruinenstadt bietet einen tollen Einblick in die buddhistische Kultur und Religion des Landes. Kleine Souvenir- und Essensstände vor dem Eingang laden zum Verweilen ein. Hier kann man gut 2-3 Stunden verbringen. Auch lohnt hier nochmal eine Übernachtung, so dass man am nächsten Tag frisch und gestärkt Richtung Khujirt aufbrechen kann.

Von Khuijrt aus verlässt man die Asphaltstrasse und begibt sich für 80km auf eine der spannendsten aber zugleich auch sehr fordernde Piste durch das Orkhon Flusstal zum Orkhon Wasserfall. An einigen Stellen ist der Orkhon Fluß zu durchqueren und die Lavasteine bieten plötzlich auftauchende Hindernisse mit teils reifenzerstörendem Charakter.

Die Piste erfordert zum einen sehr viel Zeit, aber durchaus auch fahrerisches Können auf der Offroadstrecke. Belohnt wird man dafür mit tollen Ausblicken in das Tal. Das Flußtal zählt zum UNESCO Weltkulturerbe und bietet lohnende Fotomotive.

Wir haben uns die letzten 12 km zum Wasserfall für den nächsten Tag aufgehoben, der Zeltplatz direkt am Fluss gelegen war einfach zu schön!

Tag 3: Vom Orkhon Wasserfall Richtung Kloster Ongi

Der Orkhon Wasserfall ist ein schönes Ziel am Ende des Tales und mit etwas Glück wird man auch von zwei Hunden begrüßt, die den Besuchern gerne den Weg Richtung Wasserfall zeigen, so das man den Wasserfall nicht nur aus der Vogelperspektive, sondern auch von unten sehen kann.

Im Anschluss gilt es die Piste zurück nach Khujirt zu meistern und so langsam ist man auch gelassener und findet fast so leicht wie ein mongolischer Fahrer die perfekte Piste.

Wenn man das Tal nicht gleich wieder verlassen möchte, lohnt noch ein Abstecher zum Kloster Tuvkhun, welches malerisch an den Berg gebaut worden ist und ideale Campingplätze umliegend bietet.

Zurück in Khujirt geht es auf einer Asphaltstrasse zur nächsten Tankstelle bevor die Piste wieder lockt und man seinen Weg Richtung Süden und dem Kloster Ongi fortsetzt.

Tag 4: Kloster Ongi

Das Ongi Kloster ist eine der größten Anlagen der Mongolei und wurde 1660 gegründet. Leider wurde das Kloster 1930 komplett durch die russische Armee zerstört, um dem Kommunismus Vorschub zu leisten. Somit zeugen nur noch ein paar Ruinen vom ehemaligen Ruhm des Klosters. Unmittelbar beim Kloster befinden sich aber drei Ger Camps und somit ist dies der ideale Stop zum Durchatmen bevor es weiter Richtung Süden und Wüste Gobi geht.

Die Ger Camps sind alle in einem sehr guten Zustand und dank der Nähe zum Fluss verfügen alle über heiße Duschen mit einem sehr guten Wasserdruck – das Duschen wird also zu einem richtigen Erlebnis und wer mag, kann hier auch seine erste Nacht in einer Jurte verbringen.

Die Ger Camps bieten neben den Duschen, auch die Möglichkeit ein Abendessen zu bekommen, wenn man nicht selbst kochen möchte. Zudem besteht die Möglichkeit den Sonnenuntergang mit einem Bier oder anderen Kaltgetränk mit Blick auf den Fluß zu geniessen.

Lohnenswert ist ein Spaziergang entlang des Flusses in Richtung Westen, nach kurzer Wegstrecke (ca. 10 Minuten) erreicht man einen Berg, auf dem ein goldener Buddha thront, der das Tal überblickt und ein tolles Fotomotiv bietet. Ein toller Spaziergang, auch um die müden Beinen vom Sitzen im Auto wieder etwas zu beleben.

Tag 5: Vom Kloster Ongi zu den Flaming Cliffs

Während der Reise lohnt es sich immer wieder mit den mongolischen Fahrer der geführten Reisegruppen zu sprechen und die geplanten Strecken zu besprechen, denn oft erfährt man so ein paar Abkürzungen.

Maps.me bietet hier z.B. nur die Möglichkeit zurück über Sayvan-Owoo zu fahren, um dann nach Süden abzubiegen. Es besteht jedoch eine direkte Querverbindung zur Piste in Richtung Süden.

Auf dem Weg Richtung Flaming Cliffs kommt man durch den kleinen Ort Mandal-Owoo, wo man neben einer Tankstelle einen sehr gut bestückten Supermarkt findet und vor allem ein sehr leckeres Restaurant, welches die gefüllten Teigtaschen frisch zubereitet (siehe Photo – das ist das Restaurant).

Von hier geht es zu den Flaming Cliffs, die ihrem Namen bei Sonnenuntergang und-aufgang alle Ehre machen.

Hier gibt es einige Ger Camps zum übernachten oder man sucht sich einen schönen Camping-Spot.

Tag 6: Von den Flaming Cliffs zur Wüste Gobi

Heute ist es soweit und die Wüste Gobi wartet als Etappenziel.

Die Khongor Sanddünen gehören zu den flächengrößten, sandigsten Gebieten der Mongolei. Weil der Wind stets von Norden nach Süden weht, werden die Sanddünen bis zu 300m hoch.

Einwohner nennen sie auch die "singenden Dünen", auf Grund der Töne, die entstehen, wenn der Wind den Sand bewegt. Auch wir konnten beim Aufstieg einen tiefen Brummton hören.

Ein wirklich großartiges Abenteuer.

Als Geheimtipp gilt die Übernachtung beim Kamelhirten Delger Zorigoo, unweit östlich des Khongor Sand Dune Camps gelegen. Hier ist man nicht nur Gast, sondern Freund und wir haben die beiden Tage in diesem Camp sehr genossen!

Tag 7: Wüste Gobi

Dieser Tag gehört ganz allein der Wüste Gobi.

Da wir eine Nacht im Zelt verbracht haben, ziehen wir am Morgen in die Jurte um. Den Tag geniessen wir in der Wärme bevor es am späten Nachmittag zu einer Runde Sandrodeln an der höchsten Düne (300m hoch) geht. Die Schlitten werden an den Ger Camps verliehen und garantieren nach einem schweißtreibenden Aufstieg eine rasante Abfahrt.

Zum Sonnenuntergang unternehmen wir einen Kamel- Ausritt gemeinsam mit Delger Zorigoo zu den Dünen.

Zorigoo nimmt sich wahnsinnig viel Zeit und führt uns stolz seine Kamele immer wieder perfekt vor die Linse für tolle Fotomotive! Der Tag klingt mit einem gemeinsamen Abendessen aus (dieses muss man aber vorbestellen). Es gibt gebratenes Schaf, Gemüse, Vodka und viel gute Laune!

Tag 8: Von der Wüste Gobi über die Yoly Am Schlucht zur White Stupa

An diesem Tag lohnt definitiv ein sehr früher Start. Über 130km geht es noch mal über die Pisten der Mongolei bis man in Bayandalai wieder auf eine Asphaltstrasse trifft.

Von hier aus geht es Richtung Yoly Am, auch als Geierschlucht, bezeichnet. Ein Besuch lohnt für eine kurze Wanderung und das erste Mal hat man wieder das Gefühl in eine Art „Zivilisation“ zu kommen. ☺

Dalandsadgad ist die Hauptstadt des Südens und die Stadt kommt einen riesig vor im Vergleich zu den Erlebnissen der letzten Tage. Hier gibt es viele Supermärkte und Tankstellen. Das Steam Cafe wartet mit leckeren mongolischen Köstlichkeiten auf.

Das Ziel der heutigen Etappe ist allerdings Tsagaan Suvraga, auch White Stupa genannt. Diese Steinformationen wurden vom Winde geformt und bieten zum Sonnenuntergang und –aufgang tolle Fotomotive in allen Farbvarianten.

Maps.me bietet hier die Navigation direkt ab Tsogt- Ovoo an, diese Strecke ist jedoch teilweise schwierig zu finden. Man bleibt besser noch ca. 40 km auf der Hauptstraße nach Norden und folgt dann der Beschilderung Richtung White Stupa/Ger Camp.

Tag 9: Von der White Stupa zum Baga Gazariin Chuluu Nationalpark

Frühmorgens leuchtet die White Stupa nochmal in allen Farben und es lohnt definitiv nochmal ein Fotostop bevor es auf der guten Asphaltstrasse zum Baga Gazariin Chuluu Nationalpark geht.

In Mandalgobi haben wir für ein letztes Mal unsere Vorräte im Supermarkt aufgefüllt und von Delgertsogt geht es dann in den Nationalpark.

Dieser Park ist noch ein kleiner Geheimtipp, ein wunderschönes Tal mit tollen Granitformationen und somit hervorragend für den letzten Tag und Abend in der mongolischen Weite geeignet bevor es am nächsten Tag zurück nach Ulan-Bator geht.

Zwei Ger Camps bieten auch hier nochmal die Möglichkeit für eine letzte Nacht in einer Jurte. Wir haben uns aber nochmal für eine Nacht im Zelt entschieden.

Tag 10: Von Baga Gazariin Chuluu zurück nach UB

Es geht zurück in die Zivilisation und somit zurück nach Ulan-Bator.

Mit Wehmut verlassen wir unseren letzten großartigen Zeltplatz in der Weite der Mongolei und machen uns frühmorgens auf die letzte Etappe zurück nach Ulan- Bator.

Es lohnt definitiv gegen Mittag in der Stadt sein um möglichst jedem Berufsverkehr aus dem Weg zu gehen und trotzdem waren die letzten Kilometer zu unserem Hotel noch einmal sehr spannend im mongolischen Verkehr.

Die letzten Stunden in UB verbrachten wir mit einem Besuch des Black Markets und sind am Abend nochmal sehr lecker mongolisch essen gegangen im Ayanchin Downtown Restaurant.

Mongolei und Escape to Mongolia waren für uns die ideale Kombination von einem noch nahezu unbekannten Reiseland und der vollen Flexibilität einer Individualreise gepaart mit ganz viel Abenteuer!

Reisebericht von Christine Klein und Jonas Neff von deren Reise im September 2019 durch die Zentral-Mongolei und die Wüste Gobi. Copyright der Bilder: Christine Klein und Jonas Neff

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