Wenn man an die Mongolei denkt, kommen vielen zuerst die weiten Steppenlandschaften und die Wüste Gobi in den Sinn - karge und trockene Gebiete, in denen sich Vierbeiner besonders wohl fühlen und nicht etwa Fische oder gar Angler. Doch die Mongolei beherbergt über 4.000 Flüsse und zahlreiche Seen - und einige der spektakulärsten Fischarten der Welt. Kurzum: Die Mongolei ist ein wahres Traumziel für Angler!
In diesem Angelführer erfahren Sie alles über das Angeln in der Mongolei: Wo und wann man am besten angelt, welche Fischarten sich lohnen, welche Ausrüstung man mitbringen sollte und wie man den richtigen Angelschein bekommt. Außerdem haben wir eine beispielhafte Route für eine zweiwöchige Reise vorbereitet.
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Zunächst einmal ist es jedoch wichtig, das Wassersystem des Landes zu verstehen, um einen Überblick über die Fischerei in der Mongolei zu erhalten:
1. Übersicht über die Fischerei in der Mongolei
Die wichtigsten Gewässer der Mongolei befinden sich in der zentralen und nördlichen Mongolei und gehören zum so genannten "Nördlichen Arktischen Becken", dessen Wassermassen durch den größten mongolischen Fluss, die Selenga, und die mit ihr verbundenen Flusssysteme über den Baikalsee in Richtung des Arktischen Ozeans im Norden fließen.
Orkhon, Tuul, Ider, Chuluut, Eg (entspringt dem Khuvsgul-See) und der Delgermörön-Fluss gehören ebenfalls zu diesem System. Auch der bereits erwähnte Khuvsgul-See ist Teil dieses Systems, er ist der volumenmäßig größte See der Mongolei.
Das Becken des Pazifischen Ozeans hingegen befindet sich im Khentii-Gebirge um Ulaanbaatar. Einer der wichtigsten Flüsse dieser Wasserscheide ist der Onon, an dem Dschingis Khan aufgewachsen sein soll - insofern hat der Fluss für die Mongolen fast religiöse Bedeutung. Weiter südlich befindet sich der Fluss Kherlen, der ebenfalls diesem Einzugsgebiet zugeordnet wird.
Im "Zentralasiatischen Binnenbecken" im Süden/Südwesten der Mongolei gibt es hauptsächlich flache Seen, die aufgrund der Verdunstung recht salzig sind. Solche Seen, aber auch echte Süßwasserseen, gibt es auch in der "Great Lakes Depression" im Westen der Mongolei.
Hier befinden sich auch der berühmte Fluss Khovd, der in den Khar-Us-See mündet, und der Fluss Zavkhan, der in den Khyargas-See fließt.
Im Nordwesten der Mongolei liegt der Uvs-See, der größte See der Mongolei, der ebenfalls sehr salzhaltiges Wasser führt.
Zur besseren Übersicht finden Sie eine Karte mit den verschiedenen Einzugsgebieten und den wichtigsten Flüssen.
Da sich die meisten Gewässer der Mongolei im Norden des Landes befinden, ist Ulaanbaatar eindeutig der beste Ausgangspunkt für Ihre Angelreise.
Welche Region Sie am besten bereisen, sollte jedoch davon abhängen, welche Fischarten Sie fangen möchten. Das wirft die Frage auf: Welche Arten gibt es in der Mongolei?
2. Welche Fische kann man in der Mongolei finden?
Taimen
Der Taimen ist wohl einer der legendärsten Fische der Welt und hat auch der Sportfischerei in der Mongolei zu ihrem weltweiten Ruf verholfen. Die Mongolen nennen das riesige Raubtier aus sehr verständlichen Gründen auch "Flusswolf", und auch in der mongolischen Mythologie spielt der größte Lachsfisch der Welt eine besondere Rolle. Eine mongolische Legende besagt zum Beispiel, dass einst ein riesiger Taimen im Winter im Eis eines Flusses stecken blieb. Hungrige Nomaden labten sich an seinem Fleisch, doch als der Frühling kam, kletterte der Fisch an Land, fand seine Peiniger und fraß sie alle auf.
Kein forellenartiger Fisch wird so groß wie der mongolische Taimen, und kaum ein Süßwasserfisch kann es mit der Kampfkraft des Taimen aufnehmen. Und ebenso rücksichtslos jagt er - er geht nicht nur auf Fische, sondern auch auf Säugetiere wie Mäuse und sogar Vögel, die achtlos an der Oberfläche schwimmen.
Als Salmonide ähnelt der Taimen eigentlich einer Forelle, die viel zu groß ist, der Kopf ist etwas schmaler und sein Körper ist abgerundet. Die Oberseite des Körpers ist olivgrün oder noch dunkler und geht in einen rötlich-braunen Schwanz über. Die Schwanzflossen des Taimen sind oft dunkelrot und daher besonders eindrucksvoll.
Als größter forellenartiger Fisch stellt der Taimen sogar den amerikanischen Königslachs in den Schatten: Der offizielle Weltrekord liegt bei einer Körperlänge von 1,56 Metern und 41,95 Kilo. Die meisten Taimen dürften jedoch zwischen 15 und 30 Kilo wiegen und zwischen 70 cm und 1,20 Meter lang sein.
Taimen lassen sich mit schweren Fliegenruten und Mausimitaten, die an der Oberfläche gefischt werden, sowie mit großen Popperfliegen oder Streamern fangen. Mit der Spinnrute können Sie einen Löffel, einen Gummifisch oder einen Popper verwenden, auch das Angeln mit Köderfischen ist möglich.
Taimen sind sowohl im nördlichen Arktisbecken als auch im Pazifikbecken anzutreffen, vor allem in den Flüssen Ider, Chuluut, Selenga, Eg, Orkhon, Onon und Delgermörön (Hinweis: Das Angeln von Taimen ist nur mit einem professionellen Führer und der entsprechenden Lizenz und nur in vier dieser Flüsse möglich.
Lenok
Die Lenok-Forelle ist vielleicht nicht der bekannteste, aber wahrscheinlich einer der beliebtesten Wildfische der Mongolei. Golden gefärbt, mit schimmernden roten und schwarzen Flecken bedeckt und mit der unverwechselbaren spitzen Schnauze sind sie nicht nur schön anzusehen, sondern oft auch die dominierende Art: Man findet sie in fast allen Gewässern, sowohl in Flüssen als auch in den Seen des "Nördlichen Arktischen Beckens" und des "Pazifischen Ozeanbeckens", wo sie, genau wie der Taimen, sauerstoffreiche Bäche bevorzugen. Sie sind manchmal in so großer Zahl anzutreffen, dass das Angeln auf Lenok mit der Fliegen- oder Spinnrute wie ein Kinderspiel erscheint.
Der Lenok wird zwischen 40 und 70 cm groß, wobei kapitale Exemplare bis zu 10 Kilogramm schwer werden. Die spitze Nase ist ein klares Indiz dafür, dass es sich bei der Lenok um eine Kreuzung aus Forelle und Äsche handelt. Experten sprechen auch von einer Art "Urforelle".
Sie können die gleiche Taktik wie bei relativ großen Forellen anwenden: eine Trocken- oder Nassfliege, einen Streamer, eine Nymphe oder einen Spinner, einen Löffel oder eine kleine Gummifischmine. Beeindruckend ist, dass größere Lenoks selbst große Oberflächenköder wie Mausimitate aggressiv angreifen, selbst wenn diese eigentlich zum Anlocken von Taimen gedacht waren.
Altai Osman
Allein schon wegen des Altai-Osman ist die Mongolei eine Reise wert. Dieser spektakuläre Jäger ist nur in den Gewässern des Altai-Gebirges in der Mongolei und zum Teil auch in Südsibirien zu finden. Umso spannender ist es, diesen Verwandten des europäischen Rapfen zu fangen, der bis zu 10 Kilogramm schwer werden kann. Die salzhaltigen Seen des Altai-Gebirges, aber auch der Uvs-See, der Sangiin-Dalai- und Ust-Nur-See, aber auch weiter südlich der Orog-See sind gute Gewässer für die Pirsch auf die grünlichen bis goldenen Cypriniden.
Im Allgemeinen findet man sie eher in flachen Seen und möglicherweise angeschlossenen Flüssen, und da sie Wassertemperaturen von 10-20 Grad bevorzugen, kann man sie nicht in höheren Lagen antreffen.
Wie die Rapfen sind auch die Altai-Osman Allesfresser, aber wenn sie größer werden, werden sie zu Raubfischen und lassen sich gut mit der Fliegenrute oder mit Spinnfischen fangen. Sie werden vorzugsweise in flachem Wasser gefangen, weshalb das Waten besonders vielversprechend ist.
Als Köder eignen sich flach laufende Wobbler, Gummifische oder Streamer. Im Gegensatz zum Rapfen ist der Altai Osman ein gutes Futter und daher auch bei den Nomaden beliebt.
Burbot
Nordamerikaner und Europäer sollten mit der Quappe vertraut sein. Und doch ist der Fisch ein eher rätselhaftes Wesen: Als einziger Vertreter der Ordnung der Dorschartigen im Süßwasser ist die Quappe kurz vor dem Laichen in der kalten Jahreszeit besonders aktiv und wird daher in dieser Zeit besonders gut gefangen. Außerdem ist die Quappe nachtaktiv und versteckt sich tagsüber, vorzugsweise auf steinigem Grund, um später auf Beutezug nach kleinen Fischen zu gehen.
Ihr länglicher Körper hat ein dunkles Marmormuster auf einer meist braunen Grundfarbe, die aber auch gelblicher sein kann. In der Mongolei wird die Quappe bis zu 70 cm lang und kann sogar bis zu 6 kg schwer werden.
Aufgrund ihrer Vorliebe für kaltes Wasser ist die Quappe vor allem in den Oberläufen von Flüssen wie Selenga, Orkhon, Tula, Onon und Kherlen sowie in Verbindungsflüssen anzutreffen. Im Herbst wandern die Quappen in die Seen, z. B. in den Terkhiin Tsagaan und den Buir-See. Auch im Khuvsgul-See sind sie anzutreffen, da sie sehr tiefe und ruhige Gewässer lieben.
Eine Quappe fängt man am besten mit einem Inline-Blei mit Fisch- oder Wurmstücken, das über Nacht in der Nähe von Felsen und steinigem Grund ausgelegt wird. Da die Quappe ein besonders gutes Futter ist, ist das Angeln auf sie sehr befriedigend. Quappen werden auch häufig beim Eisangeln in den Seen der Mongolei gefangen.
Amur Hecht / Hecht
Natürlich ist auch der bekannte Esox Lucius in der Mongolei heimisch. Er kommt in den Flüssen des Selenga-Systems sowie im Terkhiin Tsagaan und im Ugii-See vor, aber z.B. nicht im Khuvsgul-See.
Viel spannender ist jedoch sein naher Verwandter, der Amurhecht, der dem Esox Lucius sehr ähnlich ist, sich aber durch seine helle bis silbrige Farbe und das auffällige schwarze Fleckenmuster unterscheidet - ein schönes und einzigartiges Tier.
Der Amur-Hecht kommt, wie sein Name schon sagt, ausschließlich im Flusssystem des Amur / "Pazifikbecken" vor: Zum Beispiel in den Flüssen Onon, Kherlen, Balzh, Barh und Halhin, sowie im Buir- und Bayan-See. In den Flüssen ist er vor allem in ruhigeren Gebieten und Nebengewässern anzutreffen, da Hechte die direkte Strömung eher meiden.
Beide Hechtarten erreichen eine Größe von etwa 1,20 Metern und etwa 12 Kilogramm. Esox fängt man am besten mit einer Spinnrute und Wobbler, Spinner, Gummifisch oder Löffel, während das Fliegenfischen mit einem Streamer besonders unterhaltsam sein kann.
Äsche
Bei Fliegenfischern ist die Äsche vor allem wegen ihres einzigartigen Aussehens mit der markanten und farbenprächtigen Rückenflosse beliebt. In der Mongolei gibt es fünf verschiedene Arten, von denen zwei endemisch sind: die mongolische Äsche (die in den Binnengewässern und Seen des Altai-Gebirges vorkommt) und die dunkel gefärbte Khuvsgul-Äsche, die nur im Khuvsgul-See zu finden ist.
Die mongolische Äsche beeindruckt vor allem durch ihre schiere Größe und Aggressivität: Während andere Äschen Allesfresser sind, die manchmal kleine Fische fressen, sind größere mongolische Äschen aggressive Raubfische - auch weil es in ihrem Gebiet kaum andere Raubfische gibt. Vielleicht lebt die größte Äsche der Welt im Altai-Gebirge?
Darüber hinaus gibt es die Baikal-Äsche, die vergleichsweise kleine Amur-Äsche und die "Obere Jenissei-Äsche", die in den Flusssystemen zum Nordpolarmeer hin vorkommt. Im Vergleich zur bekannten arktischen Äsche hat diese Art einen deutlich gelb gefärbten Schwanz.
Im Sommer fängt man Äschen vorzugsweise in den Flüssen der kühleren Bergregionen, im Herbst wandert sie in die angeschlossenen Seen.
Kaum ein anderes Land hat eine so große Vielfalt an Äschen, die Fliegenfischer aus aller Welt in die Mongolei lockt. Man fängt sie vorzugsweise an einer leichten Fliegenrute mit Nymphe und Trockenfliege, größere Exemplare und vor allem die mongolische Äsche kann man auch beim Spinnfischen mit Blinker und Gummischade fangen.
Häufig gestellte Fragen zu Angeltrips in der Mongolei
Wie werden die Landschaften der Mongolei in erster Linie wahrgenommen?
Die Landschaften der Mongolei werden in erster Linie als weite Steppe und die Wüste Gobi wahrgenommen, karge und trockene Gebiete, die eher für vierbeinige Tiere als für Fische oder Fischer geeignet sind.
Wie viele Flüsse und Seen gibt es in der Mongolei?
In der Mongolei gibt es über 4.000 Flüsse und zahlreiche Seen.
Welche Flüsse und Seen gehören zum Wassersystem des "Nördlichen Arktischen Beckens" der Mongolei?
Die wichtigsten Gewässer, darunter der Selenga-Fluss, der Orkhon, der Tuul, der Ider, der Chuluut, der Eg und der Delgermörön, sind Teil des "Nördlichen Eisbeckens". Der Khuvsgul-See, der volumenmäßig größte See der Mongolei, gehört ebenfalls zu diesem System.
Welche Bedeutung hat der Fluss Onon in der Mongolei?
Der Onon-Fluss ist der Ort, an dem Dschingis Khan aufgewachsen sein soll, was ihm eine fast religiöse Bedeutung für die Mongolen verleiht.
Was sind die besonderen Merkmale des Taimen-Fisches in der Mongolei?
Der Taimen, auch als "Flusswolf" bekannt, ist der größte Lachsfisch der Welt und spielt in der mongolischen Mythologie eine besondere Rolle. Mit einer Körperlänge von 1,56 Metern und 41,95 Kilo ist er für seine aggressive Jagd bekannt, bei der er sogar Säugetiere wie Mäuse und Vögel an der Oberfläche erbeutet. Der Taimen hat einen olivgrünen oder dunkleren Oberkörper, einen rötlich-braunen Schwanz und eine Schwanzflosse, die oft dunkelrot ist.
Wie ist die allgemeine Wahrnehmung der Mongolei in Bezug auf ihre Landschaft und Fauna?
Die Mongolei wird oft mit weiten Steppenlandschaften und der Wüste Gobi in Verbindung gebracht, die durch karge und trockene Gebiete gekennzeichnet sind. Die Mongolei hat jedoch über 4.000 Flüsse, zahlreiche Seen und beherbergt einige der spektakulärsten Fischarten der Welt, was sie zu einem Traumziel für Angler macht.
Welches sind die wichtigsten Wassersysteme in der Mongolei, in denen man Fische finden kann?
Die wichtigsten Gewässer befinden sich in der zentralen und nördlichen Mongolei und gehören zum "Nördlichen Eismeerbecken", zu dem die Selenga und andere Flusssysteme gehören, die zum Baikalsee und zum Arktischen Ozean fließen. Weitere bemerkenswerte Systeme sind das Pazifikbecken und das "Zentralasiatische Binnenbecken".
Welche Bedeutung hat der Fluss Onon in der Mongolei?
Der Onon-Fluss im Khentii-Gebirge um Ulaanbaatar ist historisch bedeutsam, da Dschingis Khan an seinen Ufern aufgewachsen sein soll. Für die Mongolen hat er eine fast religiöse Bedeutung.
Können Sie den in der Mongolei vorkommenden Taimen-Fisch beschreiben?
Der Taimen, auch als "Flusswolf" bekannt, ist einer der legendärsten Fische der Mongolei und der größte Lachsfisch der Welt. Er kann über 1,5 Meter lang und bis zu 41,95 Kilogramm schwer werden. Taimen sind an ihrem olivgrünen Oberkörper zu erkennen, der in einen rötlich-braunen Schwanz übergeht. Sie sind aggressive Jäger, die sich auf Fische, Säugetiere und sogar Vögel stürzen.
Was ist der beste Ausgangspunkt für eine Angeltour in der Mongolei und wie bestimmt man, wohin man fährt?
Ulaanbaatar ist der beste Ausgangspunkt für einen Angelausflug in der Mongolei. Der ideale Angelplatz sollte sich nach den Fischarten richten, die der Angler fangen möchte, da die verschiedenen Arten in den verschiedenen Gewässern des Landes leben.
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